Lieferung von Amarone-Weinfässern eingetroffen

Kilchoman meldete am heutigen 12. Juni 2021 stolz die Ankunft einer Lieferung von Amarone-Weinfässern aus der Region Valpolicella, die in den darauf folgenden Tagen befüllt werden sollen (Anthony Wills hatte das ja schon kurz am 4. Juni beim Fèis Ìle-Experimental Cask Live-Tasting erwähnt). In einigen Jahren dürfen wir uns also auf Kilchoman-Whiskies freuen, die in einem weiteren „experimentellen Fasstyp“ gereift wurden.

Amarone della Valpolicella oder einfach Amarone ist ein italienischer Rotwein aus dem Valpolicella-Gebiet in der Region Venetien.  Es handelt sich um einen trockenen Rotwein, der jedoch ähnlich wie ein Süßwein ausgebaut wird. Ein Teil der Trauben wird vor dem Keltern mindestens 100 Tage getrocknet („Appassimento“), wodurch der Wein seinen hohen Alkoholgehalt bekommt.
Ein Amarone unterscheidet sich von den eher leichteren Valpolicella-Weinen, die in Italien traditionell zum Essen getrunken werden. Es ist ein schwerer Wein, der eine große Aromafülle aufweist. Von den bisweilen vorhandenen Bitternoten erhielt er seinen Namen (italienisch amaro = bitter). Er behält seinen Charakter in der Flasche 10 bis 15, manche auch bis zu 30 Jahren nach der Lese. 
Die besten Weintrauben, die nicht von Fäulnis befallen sind, kommen direkt nach der Ernte zur Trocknung auf Holzgestelle und werden auf gut belüfteten Dachböden oder Lagerräumen zwei bis vier Monate getrocknet, bis sie etwa ein Drittel, manchmal sogar die Hälfte ihres Gewichtes verloren haben. Der Vorgang heißt auf italienisch „Appassimento“ (Verblühen/Schwund). Vor allem das Wasser verdunstet, während Säure, Zucker und Extraktstoffe erhalten bleiben und immer stärker konzentriert werden. Da die Gefahr der Fäulnis droht, müssen die Trauben während dieses Prozesses aufwändig gedreht, umgeschichtet und bei Bedarf aussortiert und zusätzlich durch Ventilatoren belüftet werden, bevor sie fast schon als Rosinen gekeltert werden. Je länger und sorgfältiger das Appassimento gemacht wird, desto höher ist das Konzentrat. Durch die Umwandlung des Fruchtzuckers in Polyphenole und Resveratrol erhält der Most eine spezielle Aromaausrichtung.
Durch den hohen Zuckergehalt erreichen die Hefen Alkoholgehalte um die 15 % Vol., bevor sie absterben. Dabei verbleibt aber noch viel Zucker im Most. Beim Amarone setzt jedoch eine weitere Gärung ein, die dem Wein zu Alkoholgehalten von bis zu 16 oder 17 % verhilft. Da sich die Winzer dieses Phänomen zunächst nicht erklären konnten, sprachen sie – werbetauglich – von einem miracolo (deutsch: Wunder). Heute weiß man, dass spezielle alkohol- und temperaturliebend Hefestämme dafür verantwortlich sind. (Wikipedia)